Gemeinhin gilt Ray Kroc als Erfinder des Franchising. Der Vertreter hatte auf einer seiner Dienstreisen das weltweit erste McDonald’s Restaurant im kalifornischen San Bernardino besucht und war von der höchst effizienten Abwicklung der Bestellungen beeindruckt. Denn die Inhaber, Maurice und Richard McDonald hatten 1948 eine innovative Art für die schnelle Zubereitung von Hamburgern entwickelt und ihr Restaurant auf Selbstbedienung umgestellt.
Eine Erfolgsgeschichte beginnt
Ray Kroc überzeugte die Inhaber davon, weitere Restaurants nach dem Vorbild des Lokals in San Bernardino zu eröffnen, die von sogenannten Franchisenehmern betrieben werden sollten. Nachdem ihm dies gelungen war, eröffnete er selbst ein eigenes Restaurant und rekrutierte weitere Restaurantbetreiber aus seinem Freundes- und Bekanntenkreis. Das Unternehmen konnte folglich schon in den Anfangsjahren rasch expandieren und ist heute weltweit die Nummer eins bei Fast Food-Restaurants. Doch was bedeutet Franchise eigentlich?
Der Deusche Franchiseverband definiert Franchising als ein Vertriebssystem, welches auf Partnerschaftlichkeit beruht. Junge Unternehmer können dabei ein Geschäftskonzept, das bereits etabliert ist, übernehmen und müssen dafür eine Gebühr bezahlen. Für die Dauer des Vertrages darf der sogenannte Franchisenehmer sowohl die Geschäftsidee als auch den Namen und das Design des Franchisegebers nutzen.
Welche Vor- und Nachteile hat Franchising?
Der unbestritten größte Vorteil dieses Systems besteht für den Existenzgründer darin, dass er ein bewährtes Geschäftskonzept übernehmen kann, wodurch sich sein unternehmerisches Risiko in überschaubaren Grenzen hält. Weil das Konzept gut durchdacht ist und bereits Zahlen zum Unternehmen vorliegen, bekommen die Gründer leichter eine Finanzierung durch Banken. Hinzu kommt, dass sich die Franchisenehmer keine Gedanken über das Marketing machen müssen, weil dies der Franchisegeber für alle Filialen übernimmt.
Natürlich bringt das Franchising aber auch einige Nachteile mit sich. Der offensichtlichste ist die fehlende Unabhängigkeit. Denn aufgrund seiner vertraglichen Verpflichtungen muss der Franchisenehmer auch Entscheidungen des Franchisegebers mittragen, hinter welchen er eigentlich nicht steht. Zudem ist das eigene Image sehr eng mit dem des Unternehmens und anderen Filialen verknüpft. Werden in einer beliebigen anderen Filiale Missstände publik, schlägt sich das auch auf das Ergebnis der eigenen Filiale nieder.
Worauf sollten die Franchisenehmer achten?
Junge Unternehmer, die den Schritt in die Selbstständigkeit mit einem Franchise System machen möchten, sollten sich im Vorfeld gründlich über die verschiedenen Möglichkeiten informieren. Dabei gilt es einige wichtige Fragen zu beachten, um hinterher nicht unangenehm überrascht zu werden. Eine wichtige Frage lautet beispielsweise, ob der Franchisegeber Schulungen für seine Vertragspartner anbietet und diese auch im unternehmerischen Alltag unterstützt. Nicht minder wichtig sind vor der Unterzeichnung aber auch die Details, die im Vertrag festgehalten sind. Deshalb sollte der Vertrag zur Sicherheit vorab von einem Juristen geprüft werden.