Studienabbruch ist der vorzeitige Abbruch eines Erststudiums. Das bedeutet, der Studienabbrecher nimmt sein Studium auch nicht zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf. Er verfügt nicht über einen akademischen Grad. Deutschlandweit brechen etwa 21 Prozent der Studierenden ihr Studium vorzeitig ab. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Viele fühlen sich einfach überfordert, haben finanzielle Probleme oder stellen fest, dass die Studienrichtung doch nicht ihren Vorstellungen entspricht. Tritt eine derartige Situation ein, muss man die Gestaltung seines weiteren Lebens neu überdenken.
Studienabbruch – was nun?
Bei der Neuorientierung wird dem Studienabbrecher von den allgemeinen Studienberatungsstellen sowie von der Agentur für Arbeit entsprechende Hilfe angeboten. Es besteht die Möglichkeit ein Studium in einer anderen Fachrichtung aufzunehmen. Der Einstieg in eine Berufsausbildung oder der direkte Berufeinstieg sind weitere Alternativen, die in den meisten Fällen sehr erfolgreich sind. Zwar ist ein Studienabbruch keine schöne Situation, jedoch haben Unternehmen damit in der Regel kaum Probleme.
Neue Chance durch Berufserfahrung und Praxisnähe
Ältere Studienabbrecher verfügen bereits oft über Arbeitserfahrungen oder gar über eine abgeschlossene Ausbildung. Viele haben während des Studiums nebenbei gejobbt oder Praktika absolviert. Dies sind alles Vorteile die für eine neue Bewerbung verwendet werden können. In großen Unternehmen mit standardisierten Bewerbungsprozessen wird es sicher schwer, unterzukommen. Eine größere Chance besteht in Branchen die sich im Wachstum befinden. Diese haben in der Regel einen hohen Personalbedarf und schauen weniger auf ungewöhnliche Lebenswege.
Auf die Bewerbung kommt es an!
Beim Bewerbungsgespräch gilt für Studienabbrecher, genau wie für jeden anderen Bewerber, den Personalchef zu überzeugen. Trotz des Studienabbruchs kann der Bewerber ideal auf die ausgeschriebene Stelle passen. Er muss im Bewerbungsgespräch selbstbewusst seine während des Studiums erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten anbringen. Das können beispielsweise Sprachkenntnisse oder fachlich und methodische Kenntnisse sein. Auf jeden Fall muss man sich nicht klein machen, schließlich gab es für den Abbruch des Studiums wichtige Gründe.
In der schriftlichen Bewerbung sollte man ehrlich sein und den Studienabbruch erwähnen. Er taucht sowieso im Lebenslauf auf. Man kann ihn relativ legitim mit zu wenig Praxisbezug erklären. Zieht sich die Bewerbung durch ausführliche Erklärung des Studienabbruchs in die Länge, liest sie der Personalchef deswegen auch nicht intensiver. Besser ist es zu vermitteln, dass man der Richtige für diesen Job ist. Die Beweggründe zum Abbruch des Studiums kann man im persönlichen Gespräch anbringen.