Das eigene Auto während des Studiums ist keine Seltenheit. Wegen der eher bescheidenen Finanzlage in den Lehrjahren ist es jedoch unbedingt notwendig, beim Kauf auf viele Dinge zu achten und eine saubere Rechnung aufzustellen. Denn nur dann wird das Auto nicht zum finanziellen Bumerang.
Durchrechnen und alle Posten miteinbeziehen – auch die Kleinen
Ob die Anschaffung eines Autos für Studenten sinnvoll ist, kann nicht pauschal beantwortet werden, sondern verlangt nach einer nüchternen Kalkulation. Diese setzt sich aus zwei Teilen zusammen: einmalige Kosten und wiederkehrende Kosten. Letztere werden oft unterschätzt, da es sich um kleinere Posten handelt, die im Vergleich zum Anschaffungspreis des Autos kaum nennenswert wirken. Auf die gesamte Nutzungsdauer gerechnet zeigt sich jedoch auf das Gegenteil – bei sehr günstigen Gebrauchtwagen gilt das umso mehr.
Den offensichtlichen Anfang in dieser Rechnung macht die Bereifung. Gebrauchtwagen sind nicht immer mit zwei Reifen-Sets ausgestattet. Wenn nur Sommerreifen vorhanden sind, werden zusätzliche Winterreifen ab November notwendig – es entstehen also zwangsläufig weitere Kosten. Und je nachdem, in welchem Zustand die vorhandenen Reifen sind, fallen hier schon bald die nächsten Ausgaben an.
Immerhin schafft der Online-Handel preiswerte Alternativen: Neue Markenreifen sind bei Shops wie tirendo.de deutlich günstiger als im stationären Handel. So gibt es Winter-Kompletträder, also Reifen bereits auf die Felgen montiert, für einen VW Golf V bereits ab 60 Euro pro Stück – die Lieferung ist bei Produkten, die so groß, sperrig und schwer sind wie Reifen, ein weiterer Pluspunkt.
Die Vorteile des digitalen Angebots setzen sich in anderen Bereichen fort. Das betrifft nicht nur den Preis, sondern auch die Übersicht und die Präzision, mit der junge Fahrzeughalter das richtige Produkt finden. Ein gutes Beispiel dafür sind Motoröle, die man per Online-Suchmaske passend zum Modell auswählen kann. Fehlkäufe sind damit ausgeschlossen und die günstigeren Preise kommen noch als Bonus hinzu.
Gebrauchtwagen: wichtige Tipps zum Autokauf
Weitere Rücklagen sollten für Reparaturen vorhanden sein. Auch dies gilt umso mehr, je älter und günstiger das Fahrzeug ist. Bremsen, Keilriemen, Auspuffanlage, Katalysator, Luftfilter, Bordelektronik – die Liste an Teilen, an denen Schäden entstehen können, ist beim Auto leider sehr lang. Der Autokosten-Rechner des ADAC ist ein nützliches Hilfsmittel, um diese und andere Faktoren einschätzen zu können.
Wegen des deutlich niedrigeren Anschaffungspreises sind Gebrauchtwagen für Studenten dennoch die einzig realistische Option. Tatsächlich gibt es viele gute Gebrauchte, die sich im Nachhinein als Schnäppchen erweisen. Mit den folgenden Tipps kann man beim Kauf und bei den Folgekosten gutes Geld sparen:
- Knackt ein Auto die 100.000-km-Marke, wird es oft deutlich günstiger. Das ist rein psychologisch begründet, denn unterhalb der magischen 100.000 gilt das Fahrzeug als „wenig gefahren“, oberhalb der Marke gilt das Gegenteil. Diese Diskrepanz verschafft Käufern gute Gelegenheiten. Denn rein technisch gesehen ist der Verschleiß zwischen beispielsweise 98.000 und 103.000 Kilometern kaum existent – der Preisunterschied ist dafür umso größer. Bei Autos unterhalb 100.000 Kilometer Laufleistung sollte man also mit Vorsicht herangehen, da der Verkäufer möglicherweise versucht, überdurchschnittlich viel daran zu verdienen.
- Auch die Region macht einen Unterschied. Hierbei kann man sich an der Wirtschaftslage der einzelnen Bundesländer orientieren. Gerade zwischen dem florierenden Süden und den neuen Bundesländern sind die Differenzen dementsprechend groß. Ein Beispiel dafür liefern die SUVs, die in Mecklenburg-Vorpommern durchschnittlich 20 Prozent günstiger sind als in Baden-Württemberg. Angesichts so großer Unterschiede lohnt es sich also auf jeden Fall, den Suchradius über die eigene Region hinaus auszuweiten.
- Die Versicherung macht den größten Teil der laufenden Kosten aus. Auch hier sind die Unterschiede innerhalb derselben Fahrzeug- und Leistungsklasse teils riesig. Es ist deswegen absolute Pflicht, sich über die Typklassen zu informieren. Diese ändern sich jedes Jahr, helfen aber dabei, Marken und Modelle in verschiedene Kategorien einzuteilen.