Weihnachten ist in den europäischen Ländern der Höhepunkt des Jahres. Neben festlicher Dekoration und liebevoll ausgesuchten Geschenken gehören kulinarische Spezialitäten zu den Highlights eines gelungenen Weihnachtsfests – auch bei Studenten. Die Vorlieben in den Ländern unterscheiden sich erheblich und ein Blick über den sprichwörtlichen Tellerrand zeigt, auf welche Genüsse sich unsere Nachbarn besonders freuen.
Köstliche Festtage – So schlemmt Europa zur Weihnachtszeit
In Deutschland ist immer noch die traditionelle Weihnachtsgans für viele Menschen das kulinarische Nonplusultra zu Weihnachten. Dicht dahinter folgt der Karpfen, der ebenfalls für viele Genießer zum Weihnachtsfest gehört. Das opulente Festessen wird hierzulande am liebsten am 25. Dezember serviert, wohingegen Heiligabend eher ein einfaches Essen wie Kartoffelsalat und Würstchen auf den Tisch kommt. Köstliche Geflügelgerichte sind auch bei vielen unserer Nachbarländer beliebt. In Belgien wird sehr oft eine gefüllte Pute serviert und auch in Dänemark kommt häufig eine Ente oder Gans auf den festlich gedeckten Tisch. Die Dänen lieben darüber hinaus ihr traditionelles Dessert „Ris à l‘amande“, einen süßen Reispudding, in den eine ganze Mandel gerührt wird. Wer diese Mandel auf seinem Teller findet, wird mit einem zusätzlichen Geschenk der „Mandelgave“ belohnt. Die Österreicher und die Tschechen teilen unsere Vorliebe für einen Weihnachtskarpfen. Auch die Ungarn lieben den Karpfen. Hier kommt der Fisch als Suppe oder gebraten auf den Tisch. In Polen besteht das Weihnachtsmenü in Gedenken an die zwölf Apostel aus zwölf Gerichten. Bis auf Fisch sind nur vegetarische Speisen erlaubt.
Immer wieder ein Klassiker:
Andere Länder – andere Köstlichkeiten
In Frankreich und England genießt man mit der ganzen Familie einen Truthahn. Die Franzosen lassen sich dabei Zeit und so nimmt das Weihnachtsessen, „La Réveillon“, den ganzen Abend ein. Auch in Spanien wird traditionell ein Truthahn serviert und als Nachtisch der süße „Turron“, der aus Mandeln, Zucker, Honig und Eiern hergestellt wird. Süßspeisen sind bei der zypriotischen Weihnachtsfeier ebenfalls ein wichtiger Bestandteil, denn auf Zypern wird bis zum 24. Dezember fleischfrei gefastet. Das Ende dieser Fastenzeit wird dann mit einem saftigen Truthahn gefeiert, der meist mit Kastanien gefüllt wurde. Die griechischen Nachbarn fasten ebenfalls noch am Heiligabend und auch hier ist es der Truthahn, mit dem sich die Menschen an Weihnachten für das Fasten belohnen. Auf keinem Weihnachtstisch fehlen die „Melomakarona“, süße Honigkekse mit Sirup und Nüssen. Auch in Italien wird Heiligabend kein Fleisch serviert. Stattdessen gibt es Fisch und Meeresfrüchte und der Hefekuchen „Panettone“ versüßt den Nachtisch.
Die Iren lassen sich Räucherlachs mit Sodabrot, Truthahn und Plumpudding im Kreise ihrer Lieben schmecken und verbringen den Weihnachtsabend gern vor dem Fernseher. Auch in Schweden werden die Feiertage oft mit einer TV-Sendung eingeleitet. Hier schaut man am liebsten Donald-Duck-Trickfilme, bevor ein opulentes Buffet mit bis zu 60 Gerichten aufgetischt wird. Der berühmte Weihnachtsschinken darf keinesfalls fehlen. In den Niederlanden ist eigentlich der Nikolaustag der Tag der Geschenke. Das traditionelle Eintopfgericht „Stamppot“ gehört für die meisten Niederländer zur Weihnachtszeit. Ganz eigene Traditionen haben die baltischen Länder, wo Piroggen, Schweinebraten und Mohnmilchsuppe auf dem Speiseplan stehen.
Abwechslungsreiches Europa
So vielfältig wie die Kulturen sind auch die kulinarischen Weihnachtstraditionen der europäischen Länder. Während im Westen sehr oft Geflügel serviert wird, bevorzugt man im Osten Fischgerichte. Viele Länder haben außerdem hinsichtlich der Süßspeisen ganz besondere Vorlieben, die von Generation zu Generation genauso wie die Rezepte für das Weihnachtsmenü weitergereicht und bewahrt werden.